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Foto von Laura Ockel auf Unsplash

Systemisches Coaching – Ein Überblick

Warum Veränderungen das ganze System betreffen

Haben Sie schon einmal bemerkt, wie eine kleine Veränderung in Ihrem Verhalten große Auswirkungen auf Ihr Umfeld hat? Genau darum geht es im systemischen Coaching: Menschen und ihre Herausforderungen nicht isoliert zu betrachten, sondern als Teil eines größeren Ganzen – eines Systems. Ob Familie, Team oder Organisation – jedes System besteht aus Beziehungen und Dynamiken, die einander beeinflussen.

In diesem Artikel erfahren Sie:
• was systemisches Denken bedeutet,
• warum es so wichtig ist, Wechselwirkungen zu verstehen, und
• wie systemisches Coaching Ihnen dabei hilft, nachhaltige Veränderungen zu erreichen.

Was bedeutet systemisches Denken?

Kernprinzipien des systemischen Denkens:

  1. Wechselwirkungen statt Ursachen: Probleme entstehen selten durch eine einzelne Ursache. Sie sind oft das Ergebnis von Interaktionen und Beziehungen.
  2. Ressourcenorientierung: Statt nach Defiziten zu suchen, liegt der Fokus auf den vorhandenen Stärken und Möglichkeiten im System.
  3. Perspektivwechsel: Veränderungen werden einfacher, wenn wir die Sichtweise anderer Beteiligter einnehmen können.

Beispiel:
Ein Manager hat Schwierigkeiten mit einem unmotivierten Team. Statt den Fokus allein auf das Verhalten der Teammitglieder zu legen, könnte ein systemisches Coaching aufzeigen, wie die Führungsstrategie oder die Unternehmenskultur zur Situation beitragen.

Das System verstehen: Die Dynamik hinter Problemen

Systeme sind oft komplex und Veränderungen in einem Teil des Systems beeinflussen das Ganze. Ein Beispiel ist das Familienleben: Wenn sich ein Elternteil beruflich verändert, wirkt sich das auf die gesamte Dynamik der Familie aus – von finanziellen Entscheidungen bis zur emotionalen Stabilität.

Systemische Fragen

Im Coaching werden Fragen gestellt, die helfen, diese Wechselwirkungen zu erkennen. Zum Beispiel:
• „Wie würde Person X auf Ihre Veränderung reagieren?“
• „Welche Rolle spielen Sie selbst in der aktuellen Situation?“
• „Was würde passieren, wenn Sie nichts verändern?“

Durch solche Fragen wird deutlich, dass Veränderung nicht isoliert betrachtet werden kann.

Typische Methoden im systemischen Coaching

  • Arbeit mit Systemaufstellungen: Mithilfe von Aufstellungen (z. B. als Visualisierung auf einem Whiteboard oder durch Objekte) lassen sich Beziehungen und Spannungen in einem System sichtbar machen. So können Klienten neue Einsichten gewinnen und mögliche Lösungen erproben.
    Beispiel: Ein Teamleiter erkennt in einer Aufstellung, dass ein Teammitglied sich durch ihn übergangen fühlt und sich deshalb zurückzieht.
  • Zirkuläre Fragen: Diese Fragen helfen, neue Perspektiven einzunehmen und die eigene Rolle im System zu reflektieren.
    Beispiel: „Wie würde Ihr Kollege Ihr Verhalten beschreiben?“
  • Hypothetische Szenarien: Klienten werden eingeladen, mögliche Veränderungen im System durchzuspielen, um ihre Auswirkungen besser einschätzen zu können.
    Beispiel: „Was wäre anders, wenn Sie häufiger Nein sagen würden?“

Systemisches Coaching in der Praxis: Nachhaltige Veränderung erreichen

Im Coaching arbeiten wir daran, Systeme bewusst zu beeinflussen und Veränderung nachhaltig zu gestalten. Hier ein paar Beispiele:

  • Teamkonflikte lösen: Konflikte im Team entstehen oft durch unausgesprochene Erwartungen oder unklare Rollen. Systemisches Coaching macht diese Dynamiken sichtbar und hilft, neue Lösungen zu finden.
  • Karriereentscheidungen treffen: Eine berufliche Neuorientierung betrifft oft nicht nur den Klienten, sondern auch sein Umfeld – von Kollegen bis zur Familie. Das Coaching berücksichtigt diese Wechselwirkungen.
  • Organisationen entwickeln: In Unternehmen zeigt sich häufig, dass Probleme nicht nur auf individueller Ebene existieren, sondern durch Strukturen und Prozesse bedingt sind. Systemisches Coaching hilft, das größere Bild zu sehen und gezielt Veränderungen anzustoßen.

Warum systemisches Coaching so wirksam ist

  1. Ganzheitliche Perspektive: Es geht nicht nur um Sie als Einzelperson, sondern auch um die Wechselwirkungen mit Ihrem Umfeld.
  2. Nachhaltige Lösungen: Veränderungen, die im Einklang mit dem System stehen, sind langfristig erfolgreicher.
  3. Eigenverantwortung stärken: Klienten erkennen, dass sie selbst Einfluss auf das System haben – und damit auch auf mögliche Lösungen.

Fazit

Systemisches Coaching eröffnet neue Perspektiven auf Ihre Herausforderungen und zeigt, wie Veränderungen im Kleinen große Wirkung entfalten können. Es hilft Ihnen, Muster zu erkennen, Ihre Rolle im System zu verstehen und bewusst Schritte in Richtung Ihrer Ziele zu gehen.

Mehr erfahren? Lassen Sie uns in einem persönlichen Gespräch herausfinden, wie systemisches Coaching Sie dabei unterstützen kann, nachhaltige Veränderungen zu erreichen – beruflich und privat.